Die Schule

Die Adolfo-Kolping-Schule liegt am Rand des kleinen Ortes Yaruquíes, 2.800 m hoch in den Anden, am Fuß des höchsten Berges des Landes, des Chimborazo (6.310 m).
Die rein indianische Provinz Chimborazo gehört zu den ärmsten Provinzen des Landes. Mangelnde Infrastruktur und Arbeitslosigkeit verursachen eine starke Binnenwanderung in die Slums der großen Städte. Schwere soziale Probleme in den Familien sind die Folge. Die Zurückgebliebenen ernähren sich mühsam von ärmlicher Landwirtschaft und ein wenig Handel. Die älteren Menschen sprechen meist nur ihre altindianische Muttersprache Quichua, die mit dem Spanischen nichts zu tun hat. Die Kinder lernen vom Kindergarten an Spanisch.

 

Bildung und Ausbildung sind auch in Ecuador die ganz großen Sorgen und Aufgaben. Die Adolfo-Kolping-Schule versucht, Jugendliche in einen Ausbildungsprozess zu integrieren und ihnen damit eine Zukunftschance in der Region zu eröffnen. Im Jahr 2007 wurde die Schule dank der Mitfinanzierung des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erweitert. So können wir heute den Kindern und Jugendlichen eine einheitliche, mit dem neuen ecuadorianischen Schulgesetz konforme Schul- und Berufsausbildung von der 1. bis zur 13. Klasse anbieten. Die 13jährige Schulpflicht in Ecuador trägt zwar insgesamt zu einem höheren Bildungsniveau bei, aber für die meist kinderreichen Familien wirkt sich diese Neuregelung natürlich nachteilig aus, wenn die Jugendlichen erst vom 18. Lebensjahr an arbeiten dürfen. Die Adolfo-Kolping-Schule bietet ab der 8. Klasse zusätzlich eine berufliche Ausbildung in den Fachrichtungen Metall, Holz und Gastronomie/ Küche an. Unsere Schülerinnen und Schüler absolvieren auch Praktika in verschiedenen Betrieben. Damit haben sie gute Aussichten, nach der langen Schulzeit sofort eine qualifizierte Arbeit zu bekommen. Auch der Weg an die technischen Hochschulen oder Universitäten steht ihnen offen.

Die Schule beginnt um 7.10 Uhr und dauert bis 16.00 Uhr. Da unsere Kinder und Jugendlichen sehr weite Schulwege haben, bekommen sie in der Schule Frühstück und Mittagessen – für die meisten der insgesamt 300 Schülerinnen und Schüler sind das die einzigen Mahlzeiten des Tages!

Die Adolfo-Kolping-Schule ist vom ecuadorianischen Erziehungsministerium genehmigt und wird zuverlässig geleitet von Janeth López, die aus dem Dorf selbst stammt und die Nöte und Bedürfnisse der Familien und ihrer Kinder kennt. Ein ecuadorianischer Trägerverein begleitet vor Ort die Geschicke der Schule.
Ein Platz für einen Schüler kostet insgesamt monatlich etwa 90 US $ (Essen/Lehrmittel/laufende Kosten/ Lehrergehälter). Da die meisten Familien nur sehr wenig beitragen können, ist die Schule völlig von Spenden abhängig. Von Seiten des ecuadorianischen Staates erhalten wir keine finanziellen Zuschüsse. Wir arbeiten eng mit dem Kindermissionswerk Aachen ‚Die Sternsinger’ zusammen. Dort werden alle Spenden aufgestockt und dann direkt an die Schule überwiesen. Auch unsere Arbeitsberichte und Bilanzen werden in Aachen geprüft und die Spendenbescheinigungen ausgestellt. Durch diese Projektpartnerschaft mit den „Sternsingern“ entstehen uns keine Verwaltungskosten!
Wir danken Ihnen herzlich für Ihr Interesse und Ihr Engagement und grüßen Sie auf Quichua:

Taita diusca paicunaman allichinga – Gott Vater lasse es euch gut gehen!